Das hat ja lange auf sich warten lassen. Endlich hat sich die EU und damit auch die BNetzA (Q2/2021) durchgerungen, einen neuen WLAN-Standard zuzulassen. Die 6 im Markennamen des neuen WLAN deutet auf die Verwendung des 6 GHz-Bandes hin.
In der EU ist das unter dem Namen Wi-Fi 6E der Bereich 5,925 GHz bis 6,425 GHz. Das könnte die WLAN-Breite hier quasi verdoppeln. Zum Vergleich in US hat die FCC immerhin 5,925–7,125 GHz, also das gesamte Band freigegeben.
Neu sind Kanalbreiten bis zu 4800 MBit/s. Aber selbstverständlich muss man schauen, ob das verwendete Gerät die Frequenzbereiche auch unterstützt. Bei den Marken-Routern ist man aktuell mit 300 EUR dabei. Dabei ist oft die Firmware noch nicht ausgereift und die vollumfängliche Unterstützung des neuen Standards ist noch nicht gegeben.
Außerdem muss man beachten, neuer Router hilft nichts bei nur alten Clients. Da müssten dann auch neue Geräte her, damit nicht viel Altgerät die Kommunikation doch ausbremst. Bis da die ersten 6E-kompatiblen Geräte kommen, wird Zeit vergehen.
Man kann wohl im besten Falle 40% mehr Übertragungsgeschwindigkeit erwarten. Der Clue ist aber die neue Modulations-Art OFDMA, welche die parallele Kommunikation mit verschiedenen Geräten unterstützt. (Orthogonales Frequenzmultiplexverfahren)
So ignoriert Wi-Fi 6 möglichst Hintergrundrauschen/signale, welche nicht stark genug sind und wartet nicht, bis der Kanal frei ist. So können Wartezeiten verringert werden. Alternativ können Bereiche mit Fremdsignalen gemieden werden, um so zwar die Bandbreite, aber eben auch die Fehlerrate und Retransmissionen zu verringern.
Nun können auch mehrere Geräte über diesselbe Antenne bedient werden, wobei hier der Bereich in Unterbereiche für die unterschiedlichen Clients aufgeteilt wird.