2008

2008

Jahreshauptversammlung

Foto: DH5FFL

OVV Stefan, DG3FL (r.), ehrte Klaus Schulte-Bonsfeld, DL6FM, für 60 Jahre DARC-Mitgliedschaft.

 

 

 

 

 

 

 

OV-Abende mit Vorträgen

02.04.08 Dennis M. Härtig (DL7RBI): Die Arbeit des DARC-Auslandsreferates
07.05.08 Thilo Kootz (DL9KCE): BEMFV für alle Klassen
01.10.08 Uli Müller (DK4VW): Bandpläne früher und heute
05.11.08 Bernd Och: DXpedition nach Ducie Island
03.12.08 Jürgen Vietor (DJ6FP): Zur Flugzeugentführung der Landshut (1977)

Copilot der „ Landshut“ – Jürgen Vietor zu Gast in Kassel

Am 3.Dezember 2008 konnten zahlreiche Mitglieder des OV Kassel und der umliegenden Ortsverbände Jürgen Vietor, DJ6FP; den überlebenden Copiloten der im Oktober 1977 entführten Lufthansamaschine „Landshut“, persönlich kennenlernen. Jürgen stammt aus Kassel und hat nach erfolgreichem Abschluss des ersten Lehrganges der Jugendvolkshochschule seine Amateurfunklizenz in Kassel erworben.

Durch die Ausstrahlung des ARD-Filmes am 30.11.2008, bei dem Jürgen am Drehort in Casablanca beratend dem Regisseur Roland Suso Richter und dem Schauspieler Simon Verhoeven, der die Rolle des Copiloten spielte, zur Seite stand, war Jürgens Besuch in seiner Heimatstadt sehr aktuell. Wie Jürgen bestätigte, hielt sich der Film abgesehen von einigen filmisch notwendigen Sequenzen fast 100prozentig an den Ablauf der Ereignisse.

Jürgen wollte keinen Vortrag über die Ereignisse an Bord halten, erklärte sich aber bereits auf alle Fragen detailgenau zu antworten.

Genau konnte Jürgen den Anflug auf den vom Anführer der Terroristen vorgegebenen Flughafen Aden schildern. Er landete die Maschine mit den letzten Tropfen Kerosin im Sand neben der durch Miltärfahrzeuge gesperrten Landebahn.

Bewegt schilderte Jürgen die Vorgänge an Bord, als sein Kollege Jürgen Schumann von den Terroristen vor den Augen der Crew hingerichtet wurde. Den von den militärischen Machthabern in Aden verlangte Start der unerwünschten Maschine zögerte Jürgen durch verschiedene Tricks bis zum Morgengrauen hinaus. Es gelang der Start aus der Sandpiste bei Tageslicht und die Terroristen gaben als nächstes Ziel Mogadischu an, das Jürgen nur nach Studium einer einfachen Landkarte, die er an dem Vortragsabend zeigen konnte, gefunden hat.

In Mogadischu begann die entnervende Wartezeit in der Maschine und in Deutschland wurden schwerwiegende Entscheidungen im Kanzleramt getroffen.

Letztendlich gelang die Befreiung der Passagiere durch die GSG9. Jürgen hatte von den Vorbereitungen außerhalb der Maschine praktisch nichts mitbekommen und war genauso überrascht wie die Terroristen, als die Männer der GSG9 in die Maschine eindrangen.

Jürgen Vietor beantwortete geduldig und offen alle Fragen der interessiert zuhörenden OM und XYL. Ein außergewöhnlicher OV Abend ging spät zu Ende.

Erwähnt werden muss noch, dass Jürgen das Bundesverdienstkreuz zurückgab, nachdem der RAF-Terrorist Christian Klar vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.

Jürgen Vietor lebt jetzt in Quickborn und ist pensioniert. Er hat versprochen wieder auf den Bändern zu erscheinen.

Zum Nachlesen zu empfehlen: STERNBUCH „Entscheidung in Mogadischu“ von Kai Hermann und Peter Koch aus dem STERN-Verlag.

Harald DJ3AS -erneut erzählt für „Historisches im OV F12“ im März 2015

OV-Abend F12 am 2.4.08

Ausbildungskurs F12

Wie  schon bekanntgegeben, beginnt nach den Sommerferien ein Ausbildungskurs für Klasse A.

Bernd Rahmann, DK1DU, bat nochmals um Beteiligung bei der Ausbildung, besonders die Vorführung bestimmter Betriebsarten  durch die OV – Mitglieder ist erwünscht.

OV – Mitglied  Dennis M . Härtig, DL7RBI, berichtete von seiner Arbeit als Auslandsreferent des DARC .

Mit den weiteren acht ehrenamtlichen Mitarbeitern werden verschiedene Sprachbereiche bei der Auslandsarbeit abgedeckt.. Besonders werden Entwicklungen und Tendenzen des Amateurfunks im Ausland zusammen mit den jeweiligen Verbänden eigenverantwortlich festgestellt und die Informationen dann an den Vorstand  und an die jeweiligen Fachreferate weitergeleitet. Ausländische Veröffentlichungen der Amateurfunkverbände werden durch die Mitarbeiter  ausgewertet. Erkenntnisse fließen in die Merkblätter für Gastgenehmigungen ein, die allerdings nur für DARC- Mitglieder im Servicebereich  als Dienstleistung des Clubs einsehbar sind..

Durch Besuche, die sich wegen der finanziellen Belastungen reduziert haben, werden persönliche Kontakte  mit den ausländischen Verbänden themenorientiert gepflegt.

Die jährliche HAM- RADIO in Friedrichshafen bietet dazu besonders Gelegenheit. Dennoch sind auch hier Probleme für die ausländischen Gäste in Bezug auf Finanzen und Visafragen nicht immer lösbar.

In 2008 wird der DARC, als größter Verband in der IARU – Region I, auf der HAMVENTION in DAYTON  mit eigenem Informationsstand vertreten sein.

Besondere Fragen für Auslandsreisen versucht das Referat  nach besten Wissen und den vorhandenen  Erkenntnissen jeweils gezielt zu beantworten.

Es ist aber nach wie vor auf die Informationen der Mitglieder in Rückmeldungen angewiesen..

Dennis wies noch auf das ITHE – Besucherprogramm hin, das Thilo Kootz, DL9KCE, betreut. Hier sind Adressen für den Austausch von Besuchen erhältlich..

Die Arbeit in der IARU Region I ist ein wichtiges Engagement für das Referat. Hier werden zusammen mit den Fachreferaten Konferenzpapiere , die durch Vertreter der Verbände auf den internationalen Konferenzen beraten und beschlossen werden, vorbereitet.

Dennis beendete seine Ausführungen mit dem Hinweis auf die besonders in Europa zu beachtende Entwicklung im Funkwesen, deren Beobachtung   auch eine der  Hauptaufgaben des Referates ist.

Der stellvertretende OVV Dirk Hermeling, dankte Dennis für seine Ausführungen, die  einen „Blick über den Tellerrand“ ermöglicht hatten.

DK1DU, Bernd Rahmann, berichtete abschließend über das Ergebnis der versuchsweisen PLC- Einführung in eine Kasseler Schule.

Messungen der BNetzA hatten einen nicht akzeptablen Störpegel beim Betrieb der PLC Einspeisung in das Stromnetz der Schule ergeben. Die Verantwortlichen im Kasseler Rathaus haben daraufhin das gesamte Projekt abgebrochen, eine Wiederaufnahme ist nicht  mehr vorgesehen. Somit bleibt uns in Kasseler Schulen PLC-Vernetzungen  der Klassenräume  und der dazugehörige Störnebel erspart…..

Abschließend erfolgte noch der Hinweis auf die nächsten Themen in den OV Abenden Mai und Juni. Zusätzlich ist für den 5.  November  einen Bericht von DL6FBL über die VP6DX- DXpedition eingeplant. Außerdem  möchte die BNetzA – Außenstelle Kassel wegen der großen Akzeptanz im März  einen weiteren Informationsabend durchführen. Terminvereinbarung steht noch aus.

73 de Harald DJ3AS

 

BNetzA – Außenstelle Kassel – im OV-Abend F12 am 5. März 2008

Zum OV-Abend März des OV Kassel waren die Herren Krzyzanek und Zimmermann von der BNetzA-Außenstelle Kassel – als Referenten eingeladen. Sie berichteten über die Aufgaben des Funkmessdienstes, insbesondere für die die  Funkamateure betreffenden Sachfragen.

Schwerpunkt der Dienststelle in Kassel ist die Öffentlichkeitsarbeit und die Störungssuche.

Vorgesetzte Dienststelle ist seit Anfang des Jahres die BNetzA Dortmund.

Es wurde festgestellt, dass der Funkamateur durchaus die Möglichkeit hat, eine Störung auf den benutzten Frequenzen der BNetzA namentlich zu melden. Anonyme Hinweise auf Störungen werden nicht bearbeitet.

Bei der Information über die Störungsform sollten jedoch vorab einige Punkte von den Funkamateuren bereits erfüllt sein, damit die weitere Bearbeitung und Störungssuche erleichtert wird.

Zunächst ist sicherzustellen, dass die Störquelle nicht im eigenen Haus entsteht.

Weitere Zuarbeit kann durch Ermittlung klarer Fakten, wie Bandaufzeichnungen des Signals in AM- Mode, Notieren der Häufigkeit, Abstände der evtl. zu erkennenden Maxima  in den Frequenzbereichen geleistet werden. Von Vermutungen über die Art und Lage der Störquelle sollte Abstand genommen werden.

Nach Ermittlung der Störquelle und Auswertung der Messdaten, wird der  Betreiber des verursachenden Gerätes angehört und zur Instandsetzung aufgefordert.

Für den Verfahrensablauf gelten bestimmte Fristen, sodass die Behandlung und Erledigung  des Störfalles durchaus länger dauern kann. Um beide Seiten zu schützen und die Neutralität der Behörde zu wahren, werden keine Verlautbarungen über die Identität der Beteiligten und der beanstandeten Geräte getroffen.

Wird festgestellt, dass das beanstandete Gerät die vorgeschriebenen Normen einhält, muss der Funkamateur die  vorhandenen Störsignale hinnehmen.

Bei Störungen, die nach EMVG behandelt werden, entstehen beiden Seiten keine Kosten.

Bei Verstößen, die nach TKG behandelt werden müssen, z.B. durch nicht bestimmungsgemäß betriebene drahtlose Übertragungsanlagen, werden die Kosten des Aufwandes dem Betreiber in Rechnung gestellt.

Zur aktuellen Frage der Störungen durch Inhouse – PLC wurde auf die Messvorschrift MV 05 hingewiesen, die im IN abrufbar ist. Danach müssen die PLC-Geräte Grenzwerte einhalten.

Die Suche nach der Störquelle gestaltet sich in diesen Fällen komplizierter, so dass verschiedene Kopplungswege untersucht werden müssen. Es ist durchaus möglich, dass die Störung über das Leitungsnetz eingeschleppt wird und nicht von außen über die Empfangsantenne des Funkamateurs in den Empfänger gelangt.

Elektronische Geräte müssen nach dem EMVG mit der CE-Kennzeichnung versehen sein. Der Hersteller übernimmt mit der dem Gerät beigefügten, von ihm  unterschriebenen

„Konformitätserklärung“ die Verantwortung für den normgerechten Aufbau  der Anlage.

Die Behörde überprüft in verschiedenen eigenen Laboratorien die in den Verkehr gebrachten Geräte stichprobenweise auf Einhaltung der Normen. Bei negativem Überprüfungsergebnis darf das Gerät nicht weiter in den Verkehr gebracht werden. Es werden Ordnungsmaßnahmen verfügt, Rückholaktionen werden nicht verlangt.

Besonders ist bei Funkanlagen auf das CE-Zeichen zu achten. Ist hinter dem CE-Zeichen noch ein  Ausrufungszeichen in einem Kreis zu finden, dann darf das Gerät nur auf den Frequenzbereichen betrieben werden, die in dem betreffenden Land freigegeben sind. Diese gehen aus den mitgelieferten Unterlagen hervor.

Wegen der festgelegten Zeit für  Nutzung des Versammlungsraumes bis 22.00 Uhr konnten nicht alle interessierenden Themen angesprochen werden.

Einen weiteren Vortrag  im nächsten Jahr, ggf. mit Vorführung von Messungen, wurde als realisierbar angesehen.

Mit einem herzlichen Dank wurden die beiden Herren in den wohlverdienten Feierabend entlassen.

Vy 73

Harald

DJ3AS